Mitgliederversammlung

Durch | 23/02/2022
Bild: Der Vorsitzende Stefan Ertel begrüßt die Mitglieder und Ehrengäste

„Ich möchte Sie alle zur ordentlichen aber durchaus nicht normalen Mitgliederversammlung begrüßen,“ begann der erste Vorsitzende des Orchestervereins Horrheim, Stefan Ertel, seine Begrüßung. Um diese Versammlung zu ermöglichen, mussten umfangreiche Hygienemaßnahmen definiert und eingehalten werden.

In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr, in welchem der Orchesterverein Horrheim sein 100-jähriges Jubiläum erlebte, zeigte Stefan Ertel, wie dieses von Corona bestimmt gewesen war. So konnten die geplanten Jubiläumsveranstaltungen am Kelterfest und die Jubiläumsgala nicht stattfinden. Einzig am 3. Oktober konnte unter dem Titel „Erntedank trifft OVH“ zusammen mit der evangelischen Kirche in der neu gerichteten Alten Kelter eine Veranstaltung durchgeführt werden, bei der erstmals die zum Jubiläum neu beschafften Uniformen der Öffentlichkeit vorgeführt werden konnten. Für das Aufrechterhalten eines Probenbetriebs sowie der Jugendausbildung musste großer Aufwand und viel Mühe für die sich nahezu monatlich ändernden Corona-Vorgaben aufgewendet werden. „Blicken wir […] heute mit positivem Blick nach vorne“, schloss der erste Vorsitzende, „lassen wir die Corona-Lethargie hinter uns und ziehen wir gemeinsam an einem Strang […], dass wieder Leben ins Dorf kommt.“ „Wir müssen den Verein ja nicht ins Leben rufen, sondern wieder Gas geben.“

Die Jugendkapelle konnte ihre erste Probe nach dem Lockdown im vergangenen Jahr am 18. Juni durchführen. Am 25. Juni fand das Probedirigat mit Fabian Kobza statt, welcher ab dem 1. September der neue Dirigent der Jugendkapelle wurde. Nach der Sommerpause konnten vier neue Musiker aus der Bläserklasse in die Kapelle integriert werden. Trotz der letztjährigen Gesamtsituation konnten insgesamt drei Auftritte stattfinden: Neben dem bereits genannten Auftritt am 3. Oktober wurden ein Platzkonzert mit Laternenliedern Ende Oktober sowie Mitte November ein Jugendvorspiel durchgeführt. Bei letztgenanntem konnten Anna Angermaier, Cosima Autenrieb, Charlotte Haba, Jonas Link und Jule Mrowetz, welche von Jannika Aisenbrey und Johanna Ockert vorbereitet worden waren, das Juniorabzeichens ablegen.

Bei der musikalischen Ausbildung der Kinder und Jugendlichen war es möglich, den wichtigen Einzelunterricht in digitaler Form weiterzuführen. Ein wichtiger Meilenstein in Form einer Kooperation mit der Musikschule wurde Ende des Jahres durch Abschluss des Kooperationsvertrags mit der Stadt geschafft. Besonderer Dank gilt hier der Stadt Vaihingen für die Unterstützung der Vereine.

In der aktiven Kapelle war es je nach aktueller Corona-Verordnung mal mehr mal minder möglich, den musikalischen Grundbetrieb zu gewährleisten. Eine gute Probenarbeit war unter den schießlichen 2G- / 2G+-Bedingungen nicht möglich. Dennoch wurde am Heiligen Abend im Ort im kleineren Rahmen musiziert. Das etwas kleinere Orchester zog mit fröhlichen musikalischen Weihnachtsgrüßen durch den Ort und spielte an verschiedenen Stellen. Dies war notwendig, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Wenn der Probebetrieb wieder normal möglich ist, soll an die Zeiten von vor zwei Jahren angeknüpft werden. „Orchesterverein macht nur gemeinsam Spaß,“ so Manuel Klein, Leiter des Geschäftsbereichs Musik.

Da die Jubiläumsgala auf Grund unzulänglicher Möglichkeiten in der Vorbereitung nicht auf März 2022 verschoben werden konnte, übergab Oberbürgermeister Gerd Maisch im Rahmen der Mitgliederversammlung das Jubiläumspräsent der Stadt. In seiner Laudatio gab er sich „sehr zuversichtlich, dass das Leben in den Vereinen in den nächsten Wochen/Monaten wieder aufblühen wird.“ Augenzwinkernd zu einem vorangegangenen Bericht, könne dann die Energie auf etwas anderes verwenden werden als auf Corona-Verordnungen. Der Oberbürgermeister erklärte, dass die Vereinsförderrichtlinien 2022 in Kraft traten, namentlich bei der Jugendförderung und der Unterstützung beim Unterhalt vereinseigener Räume, denn „Leben in der Stadt funktioniert nur mit guter Vereinslandschaft.“ Über die Geschichte des Orchestervereins sagte Gerd Maisch: „Die Anfangsjahre waren sehr schwierig“, nur wenige Jahre nach dem Kriegsende und dem Ausbruch der Spanischen Grippe, und kurz vor der Hyperinflation und des späteren 2. Weltkriegs. Die folgenden 70 Jahre Aufwärtsbewegung habe der Verein genutzt, um eine feste Größe im Ort zu werden. „Danke für dieses Engagement.“

Bei den Wahlen wurde die Vorstandschaft, Stefan Ertel (1. Vorsitzender), Ingrid Grün (2. Vorsitzende), Jürgen Liedermann (Kassier), Timo Giese (stellv. Kassier), Anja Schmidt (Schriftführerin), Dr. Benjamino Formisano (stellv. Schriftführer), Heinrich Rau (stellv. Wirtschaftsausschuss), Karina Faigle (stellv. Jugendleiterin) und Matthias Kienle (Kassenprüfer), im Amt bestätigt. Neue Beisitzerin wurde Melanie Mrowetz, zum Leiter bzw. zur stellvertretenden Leiterin des Geschäftsbereichs Musik waren von der aktiven Kapelle Manuel Klein und Kerstin Pfitzner gewählt worden.

Die Ehrungen wurden vom Vertreter des Blasmusikverbands Baden-Württemberg, Michael Kunzer, durchgeführt. Er hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach bei der aktiven Kapelle unterstützt. „Man wird hier sehr herzlich aufgenommen.“ Für zehn Jahre aktive Tätigkeit wurden Lena Angermaier und Nils Ruthe die BVBW-Ehrennadel in Bronze verliehen, Simon Rohde für 20 Jahre aktive Tätigkeit die Ehrennadel in Silber. Jens Link erhielt für 30 Jahre aktive Tätigkeit die BVBW-Ehrennadel in Gold mit Urkunde. Die BVBW-Ehrennadel in Gold mit Diamant und Ehrenbrief konnte für 40 Jahre aktive Tätigkeit an Jürgen Liedermann sowie für 50 Jahre aktive Tätigkeit an Stefan Ertel verliehen werden.

Für 30 Jahre fördernde Tätigkeit wurde Robert Ulrich die BVBW-Ehrennadel in Gold sowie die Vereins-Ehrennadel in Silber verliehen. Für 40 Jahre fördernde Tätigkeit erhielten Dieter Anklam, Hans Brosi, Willi Faigle, Hilde Salzer, Gustav Werthwein sowie Guntram Zoller die BVBW-Ehrennadel in Gold mit Diamant und die Vereins-Ehrennadel in Gold. Mit der BVBW-Ehrennadel in Gold mit Diamant für 50 Jahre fördernde Tätigkeit wurden Gerd Schelling und Joachim Trinkl ausgezeichnet. Selbige Auszeichnung durfte auch an Edwin Collmer für ganze 70 Jahre fördernde Tätigkeit verliehen werden.

Abschließend erhielten für ihre 15-jährige Tätigkeit in der Vorstandschaft Ingrid Grün und Bernd Widmann die Fördermedaille in Silber mit Urkunde und Klein Elke für 25 Jahre Tätigkeit, einen guten Teil davon im Jugendbereich, die Fördermedaille in Gold mit Diamant und Ehrenbrief.

Der Orchesterverein Horrheim wurde im Jahr 1921 gegründet und im vergangenen Jahr 100 Jahre alt. Er besitzt Stand 1. Januar 2022 277 Mitglieder, darunter 87 aktive Musiker und sechs Ehrenmitglieder. Neben der aktiven Kapelle und der Jugendkapelle bietet der Verein ein breites Spektrum an musikalischer Kinder- und Jugendausbildung an.

Der Orchesterverein kann das nächsten Mal voraussichtlich bei seiner Bewirtung am Pfingstmarkt am 6. Juni und dem Gemeinschaftskonzert mit der Jugendkapelle des MV Sersheim unter dem Titel „Aufbruch“ am 23. Juli erlebt werden.